Archive for Dezember, 2010


So, aus aktuellem Anlass (Sitzung des Verkehrsausschusses der Stadt Nürnberg) hier ein kleiner Überblick über bestehende und neue Entwicklungen im NVEP; vieles wird bestimmt zu einem späteren Zeitpunkt ausführlicher hier diskutiert werden. Im Folgenden lesen Sie kurze Berichte zum weiteren Vorgehen beim NVEP, der kurzen gutachterlichen Einschätzung zur oberirdischen Südstadttram, den U-Bahnplänen der CSU (Brunecker Straße, Klinikum Süd), den Einstellungen der Parteien zum NVEP sowie zur Tunnelsanierung auf der Linie 7 zwischen Tristan- und Bayernstraße. Weiterlesen

2 Varios @ Schweiggerstr

Sie ist wieder in Betrieb: Die Variobahn, von der sich hier zwei auf der Linie 8 an der Schweiggerstraße begegnen.

Zum Fahrplanwechsel hat sich doch einiges getan im Nürnberger Tramnetz. Zwar sind keine neue Strecken ans Netz gegangen (das ist ja etwas, was in Nürnberg leider eh äußerst selten passiert), aber ansonsten hat es doch immerhin eine Neuerung und zwei Wiederinbetriebnahmen gegeben; Grund genug also, darüber kritisch zu berichten. Zunächst ist nach fast sechsmonatigem Busersatzverkehr der Nordast der Linie 6 vom Plärrer zum Westfriedhof wieder eröffnet worden, ausgestattet mit frischen Gleisen in der Johannisstraße und einer umgebauten und mittlerweile behindertenfreundlichen Haltestelle Julienstraße. Kleiner Wehrmutstropfen dabei ist, dass auch die Weiche zur ehemaligen Linienstrecke (bis in die 1970er) und späteren Betriebsstrecke (bis 2004) im Kirchenweg ausgebaut wurde, die Gleise dort also komplett ohne Verbindung ins Nürnberger Tramnetz daliegen. Es kann wohl nicht mehr allzulange dauern, bis auch die Gleise selbst dem Straßenbau zum Opfer fallen – eigentlich schade. Aber immerhin ist die Linie 6 nun wieder vollständig befahrbar, und bei meiner Testfahrt war sie auch wieder sehr gut ausgelastet – allein an der neuen, alten Haltestelle Julienstraße stiegen 11 Leute in den Zug Richtung Doku-Zentrum ein. Weiterlesen

Gestern bin ich aus der ursprünglichen Heimat in Westmittelfranken wieder nach Nürnberg gefahren, und hatte dabei Gelegenheit die „neue“ S-Bahnlinie S4 zwischen Heilsbronn und Nürnberg zu benutzen und unter die Lupe zu nehmen. Das erste was auffällt, bereits in Heilsbronn am Bahnhof: Nirgends ein Hinweis darauf, dass es sich um einen S-Bahnhof handelt. Keines der berühmten grünen S-Schilder, nichts. Dann fährt der Zug ein; natürlich gut 5 Minuten später als er eigentlich sollte, und natürlich genau der gleiche Zug, der schon die Jahre vorher auf der Strecke fuhr – aber das wusste man ja vorher. Etwas enttäuscht war ich dann aber schon, dass man noch nicht mal ein Provisorium in Form von Schildern oder Aufklebern an die Wägen angebracht hat, das einen auf die Tatsache hinweist, dass man es hier mit einer S-Bahn zu tun hat. Nein, gar nichts. Immer noch die alten Schilder, auf denen „Nürnberg-Ansbach“ steht, aber nichts mit S-Bahn oder ähnlichem.

Die Stationen sind natürlich deutlich schöner, als sie es vor dem S-Bahn-Ausbau waren, das ist auf jeden Fall ein positiver Punkt. Aber dieses ästehtische und praktische Upgrade war auch längst überfällig – beim Anblick der alten Haltepunkte verging einem das Bahnfahren ja schon fast. In Nürnberg angekommen fiel mir dann noch auf, dass auf dem Zugzielanzeiger am Bahnsteig noch nicht einmal stand, dass hier die S4 fährt – es fehlte einfach konsequent jede Zugbezeichnung. Das spricht natürlich fast schon Bände (auch wenn es vermutlich nicht absichtlich war), denn der Eindruck, dass zwischen Nürnberg und Ansbach eine S-Bahn verkehrt wird dem Fahrgast absolut nicht vermittelt. Abgesehen von den Einträgen auf den Aushangfahrplänen wird dieser Eindruck fast schon verdrängt. Bin gespannt, ob sich das nochmal ändert – und wenn, dann wann. Dass die S4 auch weiterhin, wie die bisherige R7, mit der Abfahrt und Ankunft auf Gleis 22, fernab jeder Anbindung an das innerstädtische Verkehrsnetz und die anderen S-Bahnlinien, gestraft ist, das wusste man natürlich auch schon vorher, ist aber trotzdem ein trauriges Versäumnis, das die S-Bahn in Richtung Ansbach auch nicht gerade attraktiver macht. Schade. Bin sehr gespannt, wie die ersten Fahrten auf den anderen Linien so aussehen werden, vor allem auf der Dauerbaustelle der S1 Nord nach Erlangen. Man hat da ja bisher nichts Positives gehört, au weh…

Innovative Verkehrsplanung für das 21. Jahrhundert a la CSU? Die oberirdische Tramquerung der Südstadt, die bereits seit 100 Jahren existiert.

Nicht nur das Wetter schlägt derzeit Kapriolen in Nürnberg, wo in einer Nacht mal eben 30 Zentimeter Neuschnee fallen, die zwei Tage danach bereits im widerlichen Regenwetter dahinschmelzen, nein auch die Entwicklungen im NVEP stehen dahinter nicht zurück. Grund dafür ist die bereits vielfach erwähnte Verweigerungshaltung einer gewissen Partei in Sachen Nahverkehrsentwicklung, besonders im Hinblick auf die Straßenbahn. Nachdem in der Presse und auch in diesem Blog bereits häufiger berichtet wurde, dass die CSU-Stadtratsfraktion sich einfach nicht damit abfinden kann, dass von ihr unerwünschte Projekte – hierbei ist vor allem die Tramquerung der Altstadt zu nennen – zu den verkehrlich sinnvollsten Möglichkeiten gehören, wie man den Nürnberger ÖPNV aufmotzen könnte, war nun diese Woche in der NN ein interessanter Kurzartikel zu finden, der sich mit einem „Gipfelgespräch“ zwischen CSU- und SPD-Stadtratsfraktion zum Thema NVEP 2025 beschäftigte und in dem als dritte Option auch eine Variante bei der „eine oberirdische Tram die Südstadt queren soll, die Altstadtlinie rausfliegt und eine Hochschullinie angedacht ist“ (NN, 8.12.2010, S.14) dem Gutachter zur Prüfung vorgelegt werden soll, neben den beiden anderen Optionen der U-Tram durch die Südstadt und der Altstadtquerung. Was soll man nun davon halten? Weiterlesen

Die neue S-Bahn Nürnberg…

… soll ja in einer Woche bereits am Start sein. Gigantisch lesen sich die Zahlen der Netzerweiterung: Statt bisher bescheidenen 67 Kilometern Streckennetz soll es ab dem 12.12.2010 rund 224 km umfassen, drei neue Linienäste bieten (Richtung Erlangen, zusammengelegt mit bisheriger S1 Richtung Lauf zur neuen S1; S3 Richtung Neumarkt i.d. Opf.; S4 Richtung Ansbach) und eigentlich deutlich größeren Komfort durch die Ablösung der alten n-Wagen-Regionalbahn-Garnituren durch die neuen Talent-2-Züge aus dem Hause Bombardier. Nun, dass letzteres vorerst noch Zukunftsmusik bleibt, das ist ja schon seit dem Sommer klar. Die neuen Züge haben noch keine Zulassung durch das Eisenbahnbundesamt, und selbst wenn sie diese haben, dann muss erst noch das Fahrpersonal geschult werden. Vor dem kommenden Sommer werden die Fahrgäste auf der S3 nach Neumarkt und der S4 nach Ansbach also weiterhin mit den alten Zuggarnituren leben müssen. Auf der neuen, langen S1 bekommt man immerhin Ersatzverkehr in Form von x-Wagen, was einem dann wenigstens ein gewisses S-Bahn-Feeling vermitteln wird. Wann genau die wirklich neuen S-Bahn-Züge dann kommen, das steht meines Wissens nach noch in den Sternen. Doch auch ansonsten muss man sich von den bombastisch erscheinenden Zahlen mal etwas distanzieren, um das „neue“ Nürnberger S-Bahnnetz beurteilen zu können… Weiterlesen

Angesichts der Diskussion der beiden Möglichkeiten in der Presse und auch in diesem Blog würde ich nun gerne von Ihnen, lieber Besucher, wissen: was denken Sie über die beiden Möglichkeiten, und über die Zukunft der Tram in Nürnberg allgemein?