Gestern bin ich aus der ursprünglichen Heimat in Westmittelfranken wieder nach Nürnberg gefahren, und hatte dabei Gelegenheit die „neue“ S-Bahnlinie S4 zwischen Heilsbronn und Nürnberg zu benutzen und unter die Lupe zu nehmen. Das erste was auffällt, bereits in Heilsbronn am Bahnhof: Nirgends ein Hinweis darauf, dass es sich um einen S-Bahnhof handelt. Keines der berühmten grünen S-Schilder, nichts. Dann fährt der Zug ein; natürlich gut 5 Minuten später als er eigentlich sollte, und natürlich genau der gleiche Zug, der schon die Jahre vorher auf der Strecke fuhr – aber das wusste man ja vorher. Etwas enttäuscht war ich dann aber schon, dass man noch nicht mal ein Provisorium in Form von Schildern oder Aufklebern an die Wägen angebracht hat, das einen auf die Tatsache hinweist, dass man es hier mit einer S-Bahn zu tun hat. Nein, gar nichts. Immer noch die alten Schilder, auf denen „Nürnberg-Ansbach“ steht, aber nichts mit S-Bahn oder ähnlichem.

Die Stationen sind natürlich deutlich schöner, als sie es vor dem S-Bahn-Ausbau waren, das ist auf jeden Fall ein positiver Punkt. Aber dieses ästehtische und praktische Upgrade war auch längst überfällig – beim Anblick der alten Haltepunkte verging einem das Bahnfahren ja schon fast. In Nürnberg angekommen fiel mir dann noch auf, dass auf dem Zugzielanzeiger am Bahnsteig noch nicht einmal stand, dass hier die S4 fährt – es fehlte einfach konsequent jede Zugbezeichnung. Das spricht natürlich fast schon Bände (auch wenn es vermutlich nicht absichtlich war), denn der Eindruck, dass zwischen Nürnberg und Ansbach eine S-Bahn verkehrt wird dem Fahrgast absolut nicht vermittelt. Abgesehen von den Einträgen auf den Aushangfahrplänen wird dieser Eindruck fast schon verdrängt. Bin gespannt, ob sich das nochmal ändert – und wenn, dann wann. Dass die S4 auch weiterhin, wie die bisherige R7, mit der Abfahrt und Ankunft auf Gleis 22, fernab jeder Anbindung an das innerstädtische Verkehrsnetz und die anderen S-Bahnlinien, gestraft ist, das wusste man natürlich auch schon vorher, ist aber trotzdem ein trauriges Versäumnis, das die S-Bahn in Richtung Ansbach auch nicht gerade attraktiver macht. Schade. Bin sehr gespannt, wie die ersten Fahrten auf den anderen Linien so aussehen werden, vor allem auf der Dauerbaustelle der S1 Nord nach Erlangen. Man hat da ja bisher nichts Positives gehört, au weh…